Schon wieder zu Hause und ein kleines Resüme
Leider bin ich am letzten Tag nicht mehr zum Schreiben gekommen und hier fällt es nun sehr schwer…
Ich bin auch nicht mehr ganz so motiviert und muss mittlerweile in dem Rad der modernen Zeit mitmachen.
Zum Abschluss waren wir nochmals in Kathmandu die letzten Besorgungen zu machen und einen Blick nach Swayambhu, einen der heiligsten Orte für Buddhisten. Ganz so heilig scheint er allerdings nicht mehr zu sein. Horden von Touristen haben mittlerweile die meisten Affen (die Westler nennen in Affentempel) verdrängt.
Der Ausblick über Kathmandu lässt erahnen was in den nächsten Jahren noch auf Nepal zukommen wird.
So intensiv wie hier hab ich noch nirgends mitbekommen wie sehr Menschen von den modernen Medien und Techniken abhängig gemacht werden können. Da es in Nepal einfach zu wenige Bodenschätze und strategische Bedeutung gibt, werden hier einfach neue Konsumenten geschaffen. Der “Angriff” in dem von China und Indien eingeschlossenem Land erfolgt hier durch Autos und die Telekommunikationsfarce.
Familien, die vorher Selbstversorger waren werden auseinandergerissen, weil die Eltern und jungen Erwachsenen lieber in die stinkigen Städte ziehen um sich ihr Samsung leisten zu können. Die Dörfer bestehen aus Alten, Kranken und elternlosen Kindern, die Ihren Ackerbau und die Viehzucht alleine nicht bewerkstelligen könnnen. Und selbst dort werden die seltenen Fernseher – die ohnehin nur ab und zu Strom haben – mit stumpfsinnigen indischen Bollywoodstreifen und Castingshows versorgt.
Wir haben 200 Jahre industrialisierung hinter uns und sind mittlerweile alle unglücklich, obwohl wir doch eigentlich alles haben sollten wie es scheint. Wie soll das nur ein Land in 10-20 Jahren auf die Reihe bekommen??
Es scheint fast aussichtslos, wenn ein paar Europäer etwas gutes tun wollen (egal, ob aus Gewissen oder einfach weil es gut tut), wenn die eigenständige Entwicklung von asiatischen Grossmächten, wie China, Südkorea und Indien das Land einfach überrollt und gestoppt wird.
Aber wir lassen uns die Motivation nicht nehmen. Wenn nicht bei den Kindern ansetzen, wo sonst?
Das Funkeln und die Dankbarkeit in deren Augen macht grosse Hoffnung. Und mittlerweile gibt es auch viele Jugendliche in Nepal, die sich dem Kampf gegen Verdummung und Abstumpfung stellen. Niemals hab ich ein solch friedliches und unkompliziertes Volk kennenlernen dürfen.
Immer immer wieder!!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Namaste!
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