Skip navigation

In der Sleeper Class nach Gokarna

Author: Daniel Stichwörter: Indien, Nachtzug, Strand, Tempel, Trinken, Scooter
Beitrag vom: 23.04.2018

Nach Gokarna im Nachtzug

Die Strecke von Kochi nach Gokarna beträgt mit dem Zug 780km und dauert ca. 14 Stunden. Somit erspare ich mir eine Übernachtung und ist biiilig (4 Euro!!). Wenn man die Sleeper Class bucht. Es gäbe zwar die sogenannte AC3 für das dreifache, aber durch die Klimaanlage darf man dort nicht mal die Fenster öffnen und die Bettensituation ist die gleiche. Ab AC2 wird’s teuer. Noch mal das doppelte und für die Erste Klasse währen es dann schon 50 Euro, aber halt mit Bettbezug.

Gestartet wird auf normalen Bänken, die sich im Laufe der Zugfahrt in Betten auf 3 Ebenen verwandeln. Die Mittlere Schlafgelegenheit hängt einfach auf Ketten, wirkt aber stabil genug. Alle paar Minuten kommt irgendein selbsternannter Caterer daher und bietet von Kaffee bis zum vollständigen Frühstück alles an – also kein Grund zum verhungern. Mein Frühstück bestand aber dann doch nur aus einem süssen indischen Kaffee (den ich mittlerweile liebe) und mitgenommenen Chips in der Tüte.

Die Züge sind absolut pünktlich und sollten mindestens 3 Tage vorher gebucht werden. Es gibt aber immer ein Kontingent, welches zurückgehalten wird und die Chance in der Nachsaison einen Platz zu bekommen liegt bei 80%. Glücklicherweise kann ich mich immer auf diese 80% verlassen.

Lt. Infos vom „Reisebüro“ sollte ich in Karwar aussteigen und anschliessend 2 Busse nach Gokarna nehmen. Das hatte ich auch so gemacht, aber wenn ich gewusst hätte, dass es 10Km von Gokarna, ebenfalls eine Busverbindung gegeben hätte... na egal. Also war ich halt nochmals 2 Stunden mehr unterwegs zu dem vielgenannten Paradies südlich von Goa.

Gokarna ist sowohl eine Pilgerstätte für Hindus, als auch das neu ernannte Traumziel für Rucksacktouristen. Letztendlich war ich etwas enttäuscht. Zwar waren kaum „Westler“ unterwegs, aber dafür umso mehr indische Jugendgruppen und Familien, die sich dem Selfie-Wahn hingaben oder für 2 Miunten auf einem Kamel reiten konnten.
Die Pilgerstätte selbst ist sehr klein und lässt kaum Einblicke in die reinigenden Rituale für die die Pilger doch auch einige Strapazen auf sich nehmen. Nur sporadisch sieht man Sadhus oder Gläubige, die sich den Kopf scheren.

Dann wäre da noch das österreichische Problem. Alkohol ist seit den Wahlen hier ziemlich rar. Selbst im Hostel ist es nicht mehr erlaubt ein Bier beim Sonnenuntergang zu sich zu nehmen. Also war es dann eine halbe Flasche „Old Monk“, die während der Scooter-Experience in einem vergitterten Wine-Store erstanden hatte, mit Cola zu mischen. Das wurde aber irgendwann viel zu warm, und das lässt man dann auch und klettert in sein Stockbett.

Also ein neuer Start für ein Scooter-Experience. Ich hab dann den Tag damit verbracht die ach so schönen Strände zu erkunden und mich nach den Tipps aus dem „Stefan Loohse“ zu richten. OM-Beach, das sollte das Paradies sein! Aber auch dort: Selfie-Fanatiker und nicht besonders gutes Essen. Es scheint als würde es der indische Tourismus es dem westlichen nachmachen.
Erst vor ein paar Jahren haben die Inder begonnen, selbst ihr Land zu erkunden und mittlerweile trifft man auf nette Weltoffene Rucksacktouristen, oder eben dem Pauschaltouristen sowie viele Wochenendausflügler. „Get there, make a Selfie and share it“ – es gibt sogar einen Selfie-Song in den indischen Charts – muss ich suchen dannach.

Somit hatte ich etwas Bammel davor weiter nach Goa zu reisen. Kann es denn noch touristischer werden?

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben