Radausflug in brütender Hitze
Radausflug in die westliche Umgebung Vang Viengs – 29km über steinige Straßen zur Höhle Tham Pou Kham (Goldkrabbe)
Vang Vieng ist eines zur Kunststadt verkommenes Fischerdörfchen und besteht tatsächlich nur aus Unterkünften, Shops, Verleihen von motorisierten Rädern und Rädern, Kneipen und Restaurants, in denen tatsächlich Folgen von „Friends“ und „Family Guy“ laufen. Auf Flyern werden neben „Free Barbecue“ auch „Drinking Games“ angepriesen, frei nach dem Motto „come in and get drunk“. Alles ist auf die absolute Bespaßung junger Backpacker ausgelegt, was auf einige Reisende sicherlich abschreckend wirkt und eher davon abhält, diese Stadt auf der Route durch Laos zu berücksichtigen. Allerdings sprechen für einen Abstecher nach Vang Vieng auf dem Weg in die Hauptstadt Vientiane, die vielfältigen sportlichen Möglichkeiten in dieser wunderschönen karstigen Landschaft. Neben dem bekanntem „Tubing“ werden auch richtige Aktivitäten wie Kajakfahren, Caving und Klettern angeboten.
Wir entscheiden uns für “Mit dem Rad um den Karst“, einer empfohlenen Radtour. Der Schwierigkeitsgrad des 29 km langen Ausfluges wird als „leicht bis moderat“ beschrieben, genau das Richtige für uns. Bei gefühlten 50 Grad geht es gegen späten Vormittag gen Westen von Vang Vieng und nach ca. 2 km steinigen Weges – gute Entscheidung für das Mountainbike und gegen das Rad mit einem sehr netten Körbchen am Lenker – sind wir bereits hochrot und müssen erstmal rasten. Jetzt können wir auch verstehen, warum diese Tour von „nur“ 29 km als ein Halb- bzw. Ganztagesausflug veranschlagt wird. Wir werden bergab und bergauf in der Hitze durchgerüttelt, rechts und links die karstigen Kamelbuckel und Reisfelder. Alle paar Meter fahren uns hübsch uniformierte Schulkinder mit Regen – äh Sonnenschirmen entgegen und alle paar Meter kreuzen Kühe unseren Weg. In jedem Dorf halten wir an und füllen unsere verschwitzten Reserven auf, und stürzen uns auch energiegeladen in die nächsten paar Hundert Meter.
So hangeln wir uns von Dorf zu Dorf und belohnen uns am Ende mit einem Sprung in den türkisen Pool von „Tham Pou Kham“ mit anschließendem Höhlenbesuch. Hier treffen wir auch den Attwenger und die Schweizer wieder.
Exkurs:
Man trifft immer wieder die selben Personen. Seit Luang Prabang „verfolgt“ uns ein Typ, der oft zur gleichen Zeit exakt die gleichen Ausflüge, Cafés, Restaurants, Busse und Hostals unternimmt, besucht und bucht wie wir. Seit Vang Vieng sind noch mehr hinzugekommen. Wir benennen diese Personen entweder nach deren Haaren („der Rasta“) oder nach dem äußeren Typus („der Surfer“) oder auch nach Radmarken (der „Specialized“-Typ). So auch den Attwenger (nach T-Shirt), Schweizer simpel nach deren Herkunft.
Die letzten 10 km führen uns wieder über steinige Wege nach „Hause“und wir belohnen uns mit Pizza und Bier.
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